Die Magie des selbstgemachten Apfelgelees
Apfelgelee, wie ihn schon unsere Großmütter zubereitet haben, ist mehr als nur ein Brotaufstrich. Es ist ein Stück Kindheit, ein Hauch von Herbst und die pure Essenz des Apfels. Die Herstellung von Apfelgelee nach traditionellen Methoden ist ein wunderbarer Weg, die Aromen der Apfelernte einzufangen und das ganze Jahr über zu genießen.
Das traditionelle Rezept: Zutaten und Zubereitung
Um Apfelgelee wie früher zu kochen, benötigen Sie folgende Zutaten:
- 1 kg Äpfel (am besten säuerliche Sorten wie Boskoop oder Cox Orange)
- 1 Liter Wasser
- Saft einer halben Zitrone
- Gelierzucker (Verhältnis nach Packungsanweisung, meist 2:1 oder 3:1)
Zubereitung:
- Äpfel waschen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Die Schale kann dran bleiben, da sie Pektin enthält, welches für die Gelierung wichtig ist.
- Die Apfelstücke mit Wasser und Zitronensaft in einen großen Topf geben und zum Kochen bringen.
- Die Äpfel ca. 20-30 Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind.
- Ein Mulltuch oder ein feines Sieb über eine Schüssel legen und die Apfelmasse hineingießen. Den Saft über Nacht abtropfen lassen - nicht ausdrücken, da der Gelee sonst trüb wird.
- Den gewonnenen Apfelsaft abmessen und mit Gelierzucker nach Packungsanweisung verrühren.
- Die Mischung unter Rühren zum Kochen bringen und ca. 3-4 Minuten sprudelnd kochen lassen.
- Eine Gelierprobe machen: Einen Löffel Gelee auf einen kalten Teller geben. Wenn er fest wird, ist der Gelee fertig. Ansonsten noch etwas länger kochen lassen.
- Den heißen Gelee sofort in sterilisierte Gläser füllen, verschließen und für ca. 5 Minuten auf den Kopf stellen.
Die Wahl der richtigen Äpfel für optimalen Geschmack
Die Apfelsorte spielt eine entscheidende Rolle für den Geschmack des Apfelgelees. Säuerliche Sorten wie Boskoop oder Cox Orange eignen sich besonders gut, da sie genügend Säure und Pektin enthalten. Pektin ist ein natürliches Geliermittel, das für die Konsistenz des Gelees verantwortlich ist. Wer es süßer mag, kann auch etwas süßere Apfelsorten verwenden, sollte aber dann eventuell etwas mehr Zitronensaft hinzufügen.
Ein Beispiel: Meine Oma hat immer eine Mischung aus Boskoop und Golden Delicious verwendet. Der Boskoop sorgte für die Säure und das typische Apfelaroma, während der Golden Delicious die Süße beisteuerte. Das Ergebnis war ein perfekt ausbalanciertes Apfelgelee.
Tipps und Tricks für ein perfektes Apfelgelee
- Sterilisation der Gläser: Die Gläser und Deckel müssen vor dem Befüllen sterilisiert werden, um die Haltbarkeit des Gelees zu gewährleisten. Dies kann durch Auskochen in Wasser oder im Backofen erfolgen.
- Gelierprobe: Die Gelierprobe ist entscheidend, um die richtige Konsistenz zu erreichen. Wenn der Gelee nicht geliert, kann er noch etwas länger gekocht oder etwas Zitronensäure hinzugefügt werden.
- Apfelsaft klären: Um einen besonders klaren Gelee zu erhalten, kann der Apfelsaft nach dem Abtropfen noch einmal durch ein feines Tuch gefiltert werden.
- Variationen: Dem Apfelgelee können nach Belieben Gewürze wie Zimt, Vanille oder Ingwer hinzugefügt werden, um ihm eine besondere Note zu verleihen.
Apfelgelee - Mehr als nur ein Brotaufstrich
Apfelgelee ist vielseitig verwendbar. Nicht nur als Brotaufstrich, sondern auch als Beilage zu Käse, Wildgerichten oder als Füllung für Gebäck ist er ein Genuss. Ein Löffel Apfelgelee verfeinert Saucen und verleiht ihnen eine fruchtige Note. Und wer es gerne süß-sauer mag, kann Apfelgelee auch zum Glasieren von Fleisch verwenden.
Eine Freundin von mir verwendet Apfelgelee zum Beispiel, um ihren Apfelkuchen noch saftiger zu machen. Sie streicht eine dünne Schicht Gelee über den Teig, bevor sie die Apfelspalten darauflegt. Das Ergebnis ist ein unglaublich aromatischer und saftiger Kuchen.