Warum Diversifikation durch ETFs wichtig ist
Diversifikation ist das A und O einer erfolgreichen Anlagestrategie. Sie reduziert das Risiko, indem sie Ihr Kapital auf verschiedene Anlageklassen, Regionen und Branchen verteilt. ETFs (Exchange Traded Funds) sind dabei ein ideales Instrument, da sie von Natur aus breit diversifiziert sind. Ein einzelner ETF kann hunderte oder sogar tausende von Aktien enthalten.
Ein gut diversifiziertes Portfolio ist weniger anfällig für die Volatilität einzelner Aktien oder Branchen. Wenn eine Branche schlecht performt, können andere Branchen die Verluste ausgleichen. Die magische Grenze von 20 Aktien, ab der sich Diversifikationseffekte deutlich bemerkbar machen, kann mit einem ETF leicht übertroffen werden.
Die optimale Anzahl an ETFs im Portfolio
Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, wie viele ETFs man besparen sollte. Die optimale Anzahl hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Ihre Risikobereitschaft, Ihre finanziellen Ziele und die Größe Ihres Portfolios. Grundsätzlich gilt: Weniger ist oft mehr, solange eine ausreichende Diversifikation gewährleistet ist.
Ein häufiger Fehler ist es, das Portfolio zu überdiversifizieren. Zu viele ETFs können die Rendite verwässern und die Übersichtlichkeit erschweren. Oft reichen 2-4 ETFs aus, um ein breit gestreutes Portfolio aufzubauen. Beispielsweise könnte man einen ETF auf den MSCI World Index, einen ETF auf einen Emerging Markets Index und eventuell einen ETF auf Small Caps in Betracht ziehen. Für Anleihen kann man ebenfalls einen eigenen ETF wählen.
Beispiele für ETF-Portfolios
Hier sind einige Beispiele für ETF-Portfolios mit unterschiedlicher Risikobereitschaft:
- Konservatives Portfolio (geringes Risiko): Ein ETF auf einen globalen Anleihenindex (z.B. Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index) und ein ETF auf den MSCI World Index (z.B. iShares Core MSCI World UCITS ETF). Das Verhältnis könnte 70% Anleihen und 30% Aktien sein.
- Ausgewogenes Portfolio (mittleres Risiko): Ein ETF auf den MSCI World Index und ein ETF auf Emerging Markets (z.B. iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF). Das Verhältnis könnte 70% MSCI World und 30% Emerging Markets sein. Zusätzlich könnte man einen kleinen Anteil (z.B. 10%) in Small Caps investieren.
- Aggressives Portfolio (hohes Risiko): Ein ETF auf den MSCI World Index, ein ETF auf Emerging Markets, ein ETF auf Small Caps und eventuell ein ETF auf einen bestimmten Sektor (z.B. Technologie oder Healthcare). Das Verhältnis könnte 60% MSCI World, 30% Emerging Markets und 10% Small Caps/Sektor-ETFs sein.
Diese Beispiele sind nur zur Illustration gedacht. Die tatsächliche Zusammensetzung Ihres Portfolios sollte auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Ziele abgestimmt sein. Es ist ratsam, sich vor der Anlageentscheidung von einem unabhängigen Finanzberater beraten zu lassen.
Kosten und Steuern berücksichtigen
Bei der Auswahl von ETFs sollten Sie auch die Kosten und Steuern berücksichtigen. Achten Sie auf die Gesamtkostenquote (TER) des ETFs, die angibt, welche Kosten jährlich für die Verwaltung des Fonds anfallen. Eine niedrige TER ist in der Regel besser, da sie Ihre Rendite nicht unnötig schmälert.
Die steuerliche Behandlung von ETFs hängt von Ihrem Wohnsitzland und der Art des ETFs ab. Informieren Sie sich über die geltenden Steuergesetze und -vorschriften, um Ihre Steuerlast zu optimieren. In Deutschland beispielsweise gibt es die Vorabpauschale, die auf thesaurierende ETFs anfällt.
Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Portfolios
Ihr ETF-Portfolio sollte keine statische Angelegenheit sein. Überprüfen Sie es regelmäßig (z.B. einmal jährlich) und passen Sie es gegebenenfalls an Ihre veränderten Lebensumstände und finanziellen Ziele an. Ein Rebalancing kann erforderlich sein, um die ursprüngliche Allokation wiederherzustellen. Wenn beispielsweise der Aktienanteil in Ihrem Portfolio aufgrund von Kurssteigerungen zu hoch geworden ist, sollten Sie einen Teil der Aktien verkaufen und in Anleihen investieren, um das ursprüngliche Verhältnis wiederherzustellen.
Denken Sie daran, dass langfristiges Investieren Zeit und Geduld erfordert. Lassen Sie sich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen verunsichern und halten Sie an Ihrem Anlageplan fest. Mit einer durchdachten Strategie und einer diversifizierten ETF-Auswahl können Sie langfristig erfolgreich Vermögen aufbauen.